Kann ich mit dem 3D Drucker / 3D Druck Geld verdienen?
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Kann ich mit dem 3D Drucker / 3D Druck Geld verdienen?

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erstellt am: 06.03.2020 | von: Markus | Kategorie(n): Fragen

Kurzantwort: Ja es ist möglich, aber mit vielen Hürden die beachtet werden müssen.

Wenn du dir also überlegst mit deinem / deinen 3D Drucker / Druckern ein Gewerbe oder besser gesagt einen Nebenverdienst aufzubauen musst du dich einigen Fragen stellen:

  1. Wie viel Material muss ich extra kalkulieren, wenn ich einen Fehldruck habe?
  2. Wie viel Strom verbraucht mein Drucker die Stunde?
  3. Was kann an meinem Drucker alles verschleißen?
  4. Wie viel kostet mein Filament?
  5. Welche Filamente will ich anbieten zu drucken?
  6. Wo kann ich mein Angebot anbieten / Meine Drucke verkaufen?
  7. Wie sieht es mit den Rechten und Lizenzen aus?

Das Hauptaugenmerk liegt als auf den Fixkosten die du berechnen musst und hier ist finde ich auch der Knackpunkt für den 3D Druck.

Der Artikel richtet sich nicht an Unternehmen, die bereits am Markt Jahre lang aktiv sind und ggf. hier eine Antwort suchen wie sie ihre Prozesse verbessern können, sondern sich hier an Hobby Maker richtet, welche mit ihrem Drucker die Kosten decken können. Unternehmen haben viele Vorteile durch den 3D Druck:

  1. Prozess Optimierung
  2. Material sparend
  3. Neue Geschäftszweige

Geld verdienen mit 3D Drucken

Gedankenspiel mit einem 3D Drucker

Hast du einen 3D Drucker zuhause und bedienst Kunden wie lange setzt du die Wartezeiten bis zur Lieferung deiner Drucke? Du könntest jetzt hier sagen, ich liefere in einer Zeit von 7-14 Tagen, aber das würde bedeuten, dass du ggf. jedes Ersatzteil vorrätig haben musst, wenn dir ein Teil an dem Drucker defekt gehen sollte. Denn hast du ein Ersatzteil nicht da und du es nachbestellen musst und es z.B. durch eine Epidemie oder einen Lieferengpass keine Ersatzteile gibt, hast du ein Problem. Jeder Fehldruck kostet dich Zeit und du kannst nicht mit dem Projekt eines anderen Kundens anfangen.

  • geringe Einstiegskosten
  • Hohes Risiko eines Ausfalls und dazu verschiebende Lieferzeiten
  • Relativ kleine Produktion

Gedankenspiel mit mehreren gleichen 3D Druckern

Wenn du zwei oder mehr gleiche Drucker hast, dann hast du den Vorteil, dass du mehrere Projekte drucken kannst, oder einen großen Auftrag in geringerer Zeit verdrucken kannst. Aber du musst bedenken wenn du mehrere Projekte druckst, dann hast du ggf. einen Fallback Printer und einen geringeren Zeitverlust bis zur Reparatur deines Druckers. Bei mehreren gleichen Druckern, hast du den weiteren Vorteil, das du die selben Ersatzteile und die selben Einstellungen deines Druckers verwenden kannst.

  • Mehrere Projekte gleichzeitig möglich
  • Gleiche Drucker = Gleiche Ersatzteile
  • Selbe Einstellungen für jeden Drucker
  • Mehr Flexibilität
  • höhere Produktion
  • Bessere Wartung, da Probleme meist eher bekannt bei gleichen Druckern
  • höhere Einstiegskosten

Gedankenspiel mit verschiedenen 3D Druckern

Der größte Vorteil von verschiedenen Druckern die sich z.B. in der Bauraumgröße unterscheiden ist die größere Flexibilität für deine Projekte, wenn du z.B. einen sehr großen Drucker hast und einen kleineren Drucker, deckst du die verschiedenen Objektgrößen ab und kannst auch sehr große Objekte drucken. Für den Druck mit einem größeren 3D Drucker solltest du im besten Fall einiges an Erfahrung bereits gesammelt haben, da es hier gerne zu Problemen mit der Druckplatte kommen kann. Beispielsweise Temperatur und wie gerade ist die Fläche tatsächlich?

Einen Nachteil den ich in der Verwendung verschiedener Drucker sehe ist, dass du auch für jedes Gerät ein extra Ersatzteillager brauchst. Das kann mit dem Fortschreiten deines Unternehmens natürlich zunehmend irrelevant werden.

Wo kann ich meine Drucke verkaufen?

Du kannst deine 3D Drucke im Prinzip an vielen Orten gleichzeitig anbieten, ich möchte dir hier deswegen viele verschiedene Plattformen und Optionen für deinen Verkaufsweg bieten:

  • Etsy
  • ebay-kleinanzeigen
  • Facebook
  • Webseite
  • Freundeskreis

Alternative Methode

Statt deine 3D Drucke zu verkaufen, denke doch darüber nach einen Reparaturservice anzubieten für 3D Drucker, denn nicht jeder ist in der Lage alles zu reparieren, so kannst du deine Stärken ausspielen und gleichzeitig dir etwas dazu verdienen. Du kannst hier zum Beispiel anbieten einen Druckerumbau mit Upgrades, oder ein Umbau auf eine leisere Lautstärke. Die Möglichkeiten hier sind groß, bedenke drei Aspekte:

  1. Liefergebühren / Versand
  2. Arbeitsaufwand
  3. Kosten der Einzelteile

An sich finde ich diese Methode recht gut, da du hier vielen Leuten hilfst, stellst du dir selbst einen Drucker auf, so kannst du evtl. Ersatzteile oder Upgrades drucken und auch ggf. schon vorher Lagern. Somit hast du dann immer eine perfekte Voraussetzung für die Umbauten, das spart zum einen dir Zeit und zum anderen verkürzt es auch die Wartezeit des Kundens.

Geld verdienen mit 3D Modellen

Wenn du schon des längeren 3D Modelle modellierst, nutz sie doch und verdiene etwas dazu in dem du die selbst erstellten Modelle verkaufst. Hier zu solltest du am besten schauen, das du nicht nur in einer 3d-Modell-Datenbank hochlädst. Wenn du Kommerziell 3D Modelle / 3D Vorlagen verkaufst, solltest du verstärkt darauf achten, dass diese auch für jeden Druckbar sind, auch wenn der Druckende weniger Erfahrung mit 3D Druck hat.

Denke immer daran das du für den dümmsten anzunehmenden User einen Fall brauchst, der es ermöglicht das er den gekauften Artikel verwenden kann, denn das ist wichtig damit du positive Bewertungen für deine Profile sammelst. Diese helfen dir dabei, das Nutzer sich eher trauen deine Vorlagen zu kaufen und somit machst du am Ende mehr Umsatz. Wenn du deine Modelle verkaufst, dann zeige am besten mit Fotos, auch einmal wie das gedruckte Modell aussieht. Wenn du einen Fokus auf die Zukunft deines Unternehmens / Gewerbe legen willst, dann nimm doch auch ein kleines Showcase auf und lade es in entsprechend guter Qualität auf Youtube. Du kannst die Videobeschreibung nutzen und versuchen diese dann für das verbreiten deiner Shoplinks zu nutzen.

Du kannst deine 3D Modelle in verschiedenen Wegen anbieten:

Schau dir dazu auch mal diesen Beitrag an, dort stelle ich auch einige Datenbanken vor, in denen Modelle verkauft werden:

Alternativen zu Thingiverse

Lizenzierung für 3D Drucke & Vorlagen

Ich empfehle dir hier einen Anwalt hinzuziehen, welcher dir die genaue rechtliche Lage klärt und ggf. auch die AGBs verfasst. Ich kann dir hier nur meine Aufassung zu der aktuellen Rechtlichten Sitution wiederspiegeln.

Du verkaufst 3D Drucke oder Vorlagen, dann solltest du aufpassen was du druckst und / oder wie du es verkaufst. Gängig für den Bereich 3D Druck ist hier die Organisation creativecommons.org, dort findest verschiedenste Formen der Lizenzierung der 3D Drucke, also was beachtet werden muss, wenn du die 3D Drucke verwendest.

Übersicht aller Lizenztypen

3D-Drucke

Wie bereits angerissen, hast du dich an die Richtlinien der creativecommons zu halten, somit schau dir am besten einmal auch die verschiedenen Lizenztypen an, denn sollte ein „NonCommercial (nc)“ an der 3D Druckvorlage stehen, dann darfst du diese nicht für deinen Kunden drucken, da du dich ja zwangsläufig an ihm bereicherst um deine Fixkosten zu decken und ggf. einen Profit daraus schlagen willst.

Dies ist in meinen Augen auch ein riesen Problem des Lizenztypens, denn es wird strikt gesagt, dass du dir erst die Erlaubnis des Designers holen musst, damit du das Modell drucken darfst. Was tust du also wenn dein Kunde dir einfach die Vorlage schickt und sagt: „Drucken Sie mir bitte dieses Modell, nach dem Sie mir einen Kostenvoranschlag erstellt haben!“Schon hast du den Salat, denn du musst schauen, dass du hier das Problem der rechtlichen Situation klärst. Du kannst dies nicht nur durch die AGBs klären sondern musst ggf. auch eine Zustimmung, das derjenige, der die Datei übermittelt zustimmt die Rechte geklärt zu haben.

Am besten holst du dir eine klare Einverständniserklärung einholen mit einer Unterschrift.

3D-Druckvorlagen / 3D-Modellen

Ich gehe davon aus, dass du deine Modelle verkaufen willst, dir steht es prinzipiell zu die Rechte deiner Vorlage selbst zu bestimmen. Grundsätzlich steht es dir zu deine Vorlage mit einem Copyright zu belegen, dadurch sicherst du dir schon mal eine erste rechtliche Möglichkeit gegen einen Rechtsverstoß vorzugehen. Du solltest recht erfahren sein, wenn du deine Modelle verkaufst, damit diese keine Fehler aufweisen, wie Löcher im Mash, oder schwer zu drucken. Das Problem ist, du musst dir im klaren sein, das die Bewertungen auf deinem Produkt wichtig sind für die Kaufbereitschaft.

Wenn du 3D-Modelle erstellst, solltest du diese an gängigen Drucker größen orientieren, am besten gibst du jedes mal noch infos mit für welchen Drucker du die Dateien optimiert hast, das kann helfen die benötigte Druckfläche besser zu bemessen. Weitere Aspekte die du bedenken musst, ist das du keine geraden Schnitte an deinem Modell hinterlässt, diese führen zu Problemen, wenn man das Modell später verklebt je nach dem welchen Einsatz das Ganze hat, neigen diese Stellen dann zu einer erhöhten Bruchanfälligkeit, arbeite lieber mit Bolzen, oder anderen Verbindungsmöglichkeiten.

Du kannst auch mit einem 3D-Drucker zusammenarbeiten, der evtl. für jeden Druck den er von deiner Datei erstellt einen Festsatz geben lassen, damit er dann ein Nutzungsrecht an der Datei bekommt für die Vervielfältigung.

Fazit

Wir haben in Deutschland einen schlechten Standort für den Aufbau einer 3D-Druck-Factory, da wir weitestgehend keinen Zugang zu 3D Druck Filamenten ohne Import haben, sowie eines der teuersten Länder der Welt, was unseren Strom betrifft. Dies hat verschiedene Gründe, aber einer der Hauptgründe liegt daran, das erneuerbare Energien aus Nord und Süd nicht verteilt werden können, durch die fehlenden Umspannwerke und Stromtrassen, welche vieler Orts von Bürgerinitiativen verhindert werden. Wir sind hier einfach zu teuer um Konkurrenzfähig zu sein. Da egal ob Asiatische-Länder oder Arabische-Länder einen Strompreis oft unter 10 Cent haben.

Update 2021 kommt die CO2 Abgabe auf die Stromkosten, somit kostet der Strom jedes Jahr noch einmal mehr je kWh. Für meinen Stromanbieter sieht das ganze für die nächsten 5 Jahre so aus:

2021 0,54ct / kWh
2022 0,65ct / kWh
2023 0,76ct / kWh
2024 0,98ct / kWh
2025 1,20ct / kWh

Ein weiteres Argument gegen einen kommerziellen Vertrieb von 3D Drucken als Hobby-Drucker, ist das die Konkurrenz und das Preisdumping so groß sind wie nie zu vor. 3D Druck für Kunden anzubieten lohnt sich vor allem für klein Serien oder etwas größere Serien, denn einige Problem die Auftreten könnten, kannst du so minimieren, da du viele Drucke in einer Serie erstellen kannst, das bringt den Vorteil mit sich, das die Settings perfekt für jedes Teil sitzen.

Deutschland hat auch noch einige weitere Hürden für den Kommerziellen 3D Druck, die rechtliche Frage. Noch ist diese nicht endgültig geklärt, aber wenn es soweit ist, dann steht es entweder gut oder schlecht für den kommerziellen 3D Druck.

Wenn du auf der Suche nach eine langfristigen Kooperation bist, solltest du versuchen in der Architektur einen Fuß in die Tür zu bekommen um bei einem Architektenbüro ggf. die Modelle für den nächsten Pitch zu bekommen, doch Obacht dies kann mit krassen Fristen und einem sehr hohen Qualitätsanspruch verbunden sein, denn man muss beim Kunden ja zeigen was man zu bieten hat. Dafür kann sich dies so richtig rentieren. Da du hier natürlich auch einen Expresslieferung Zuschlag verlangen kannst. Das solltest du dir natürlich gut überlegen, denn dies kann auch die ersten Kunden abschrecken, viele Architekten werden natürlich in Zeiten der VR Brille und 3D Grafiken darin keinen Mehrwert mehr sehen, daher überlege dir gut, wie du deinen 3D-Druck verkaufst und welche Vorteile ein solches Modell für den Nutzer hat.

Wenn du vor hast spezielle Materialien wie Metalle oder Sand für die Industrie zu drucken, so kannst du hier eher einen Markt erreichen, der auf lange Sicht sich besser entwickeln wird, doch sind hier bereits große Unternehmen aktiv die den Markt sehr stark dominieren, dennoch steigt die Anzahl der Videowerbeanzeigen auf Youtube für verschiedene Anbieter.

Bitte lasse mich in den Kommentaren wissen, ob du vielleicht noch andere Ideen hast wie du mit dem 3D Druck Geld verdienen kannst, oder ob du mit einem Punkt nicht übereinstimmst.

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Markus

Ich bin Markus: Programmierer, Geek und Gründer des ,,Make me a Maker“ Blogs! Ich absolvierte eine schulische Ausbildung als ITA (Informationstechnischer Assistent) und eine Ausbildung als Mediengestalter Digital & Print und bin jetzt als Webdesigner tätig.

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