Die Frage ist an sich eher falsch gestellt, denn man kann diese ganz einfach Pauschal…
Wozu einen Temp Tower verwenden?
erstellt am: 04.11.2019 | von: Markus | Kategorie(n): Fragen
In vielen Youtube Videos und auch von einigen Filamentherstellern wird immer wieder empfohlen einen Temp Tower zu drucken, aber warum sollte man das tun? Einen Temp Tower druckt man in der Regel um die optimale Temperatur für sein Filament zu bestimmen. Durch die richtige Drucktemperatur kannst du neben dem richtigen Leveling auch die Qualität deines Druckes stark beeinflussen. Ein 3D Druck der zu heiß gedruckt wird, der weißt z.B. Unsauberkeiten in Überhängen auf oder blasen im Filament, ein Druck der zu kalt gedruckt wird, verstopft die Nase (Nozzle).
Die Datei von stoempie findest du bei Thingiverse. Dieser ist relativ auf die Basics beschränkt dafür erhälst du hier den GCode direkt dazu:
Temp Tower auf Thingiverse (Slic3r)Den Gcode zu erstellen wird hier Slic3r verwendet, dies ist eine Open Source Alternative zu Cura und Co. Eine Optimierte Version findest du hier für Cura:
Temp Tower auf Thingiverse (Cura)Nach dem du die ZIP-Datei heruntergeladen und entpackt hast findest du dort die verschiedenen Dateien benannt nach dem Kunststofftypen und Ihre umfassendes Temperatur Spektrum. Du kannst die Datei entweder direkt als Gcode in deinen Drucker / Octoprint Server werfen oder dir selbst das Spektrum erstellen.
Wenn du deinen Temp Tower direkt mit einem Stringing Test und einem Overhanging Test, damit kannst du dir dann direkt die Tests ersparen. Da du nun den all-in-one Test hast, aufwendig daran ist lediglich die erst Einrichtung, aber diese machst du in der Regel ja auch nur einmal. Wichtig ist hier das du beim erstellen des GCodes die Stützstruktur ausschaltest, anderen falls ist der Test nicht wirklich aussagekräftig. Vergiss nicht nach der GCode Erstellung, die Tweak Layer zu löschen, ansonsten werden die kommenden Druckobjekte Probleme bekommen.
Selfmade Temptower - All in One TestEin Temp Tower wird Abkühlend designed, das bedeutet wenn die Nozzle sagen wir mal 240° Grad hat, dann lässt der GCode die Nozzle nach und nach auf die Endtemperatur von 180° Grad runterkühlen.
Welche Probleme entstehen durch die falsche Temperatur?
- Der Druck hat keine Haftung
- Der Druck hat Blasen
- Das Druckobjekt löst sich von der Bodenplatte (Warping)
- Das Objekt zieht Fäden zwischen den Parallel laufenden Linien etc. (Stringing)
- Der Kunststoff zerläuft, dies passiert bei zu hoher Temperatur
Das sagt dir die Brücke des Temp Towers
Wenn die Brücke durchhängt, dann war die Temperatur zu hoch. Sollte die Brücke ein Loch haben, dann war die Temperatur zu niedrig. An den Temperaturzahlen kannst du auch die richtige Temperatur erkennen / ablesen, denn wenn die Zahlen undeutlich zu lesen sind, dann war die Temperatur ggf. zu hoch oder zu niedrig. Die Überhänge können dir auch eine Aussage zur Temperatur geben, denn wenn es zu warm ist, dann fällt der Überhang nach vorne ab.
Vorteile die du durch einen Temp Tower hast!
- Besser Überhänge drucken
- Besseres Verständnis für die Materialeigenschaften
- Du kannst ggf. schneller Drucken
- Du sparst dir im best Fall Material und Zeit, weil du kein Filament verschwendest, durch Fehldrucke
- Bei Transparenten Filamenten kannst du einschätzen, wo das Filament am Transparentesten ist
Kann ich einen Temp Tower mit jedem Drucker erstellen?
Ja. Jeder FDM / RepRap Drucker ist in der Lage diesen Test zu drucken, denn wichtig ist, das jeder Ebene bei einer Temperatur gedruckt wird, sollte dein Drucker ohne Temperatur arbeiten, so ist der Temp-Tower auch nicht für dich geeignet.
Checkliste für einen Temp Tower
- Stell ein Skrit ein
- Stelle Stützstrukturen aus
- Stelle die Temperaturen für jeden Bereich richtig ein
- Checke ob die Temperatur von Heiß nach Kalt geht.
- Nach dem Slicen musst du die gesetzten Temperaturen wieder löschen, sonst versaust du dir deine zukünftigen Drucke.
So stellst du die Temperatur für Cura ein:
Materialeigenschaften richtig ausnutzen
Wenn du dich schon mit PLA, ABS oder anderen Kunststoffen auseinandergesetzt hast, dann weißt du bereits das viele Kunststoffe unterschiedliche Temperaturen benötigen, um zum einen weich zu werden und zum anderen Ihre Eigenschaften verändern.
Was unterscheidet 3D Druck FilamenteTemperatur für die 3 typischsten Materialien
PLA Filament
Filamentmaterial | PLA |
Drucktemperatur | 190° – 220° |
Heizbett-Temperatur | 20 – 60° (wird eigentlich nicht benötigt) |
Flexibiltät | eher starr |
Festigkeit | hoch |
Beständigkeit | Durchschnittlich |
PETG Filament
Filamentmaterial | Petg |
Drucktemperatur | 220° – 250° |
Heizbett-Temperatur | 50 – 75° |
Flexibiltät | Durchschnittlich |
Festigkeit | hoch |
Beständigkeit | hoch |
ABS Filament
Filamentmaterial | ABS |
Drucktemperatur | 210° – 250° |
Heizbett-Temperatur | 80 – 110° |
Flexibiltät | Durchschnittlich |
Festigkeit | hoch |
Beständigkeit | hoch |
3D Druckobjekte ausbacken für neue Eigenschaften
Es ist zwar etwas Offtopic, doch kann man Filamente aus PLA ausbacken um diese zum einen Wasserfest und zum anderen Gesundheitlich unbedenklich zu machen. Thomas Sanladerer erklärt dies in seinem Video sehr verständlich! (Auch geeignet für Leute die nicht sehr gut Englisch verstehen)
Kurz zusammen gefasst: Backst du PLA aus, so wird es nicht mehr bei 50° weich oder ist immer noch genauso flexibel, nein das Filament ist anschließend sehr Robust und das ist was es ausmacht. Ein Nachteil ist hier aber, dass der Druck sich bei diesem Prozess ggf. verzieht.
Sei der Erste und hinterlass ein Kommentar