Testbericht: Creality CR Scan Ferret - 3D Scanner unter 400€
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Testbericht: Creality CR Scan Ferret – 3D Scanner unter 400€

Creality 3D-Scanner Closeup - kleiner kompakter Scanner

Ich wollte immer einen 3D-Scanner haben, jetzt bot sich die Gelegenheit und ich durfte den Creality CR Scan Ferret ausführlich testen, natürlich kann ich es nicht lassen und vergleiche den Scanner einmal gegen ein Ipad Pro mit einem LIDAR Sensor, welcher sich auch in den aktuellen Generationen des Iphones befindet. Das Ganze ist schon sehr lange in meinem Kopf, denn was ist spannender als beispielsweise eine Figur oder ein Bauteil zu scannen und diese einfach zu duplizieren. Das ist einfach Zurück in die Zukunft! Ich hab im Vorfeld einige Tests gelesen und gesehen, die den Scanner kurz nach seiner Vorstellung auf dem Markt getestet hatten, hier gab es viele Probleme mit der Software. Ich gehe das ganze jetzt etwas unvoreingenommen an und werde die Erfahrungen einfließen lassen, sollten diese sich bei mir auch bewahrheiten.

Creality produziert seit je her an sich sehr solide 3D Drucker und ich bin noch neu in der Thematik des 3D Scanners, das wird sich also hier in dem Test auch gegebenenfalls zeigen, aber das wird sehr wahrscheinlich auch jeder Anwender sein, der sich bisher nur mit dem mittlerweile erschwinglichen 3D Druck auseinandergesetzt hat, aber das Modellieren noch nicht gelernt hat und davon träumt ein Objekt einfach zu scannen um es zu replizieren. Ich kenne die Qualität eines 3D Scanners aus dem medizinischen Bereich, welcher um die 14 000 € kostet und in welcher Geschwindigkeit dieser scannt, dies verdanke ich einem Freund, der in der Prothetik tätig ist. Dies möchte ich aber nicht für den Test als Referenz heranziehen, sondern wenn dann einen Vergleich schaffen zu unseren Alltagsgeräten.

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Mittlerweile ist der Nachfolger der CR Ferret Pro angekündigt. Ich habe diesen bei Geekbuying für eine Testkooperation bereits angefragt.

Creality 3D-Scanner Closeup - kleiner kompakter Scanner
Creality 3D-Scanner Closeup - kleiner kompakter Scanner
Creality Case 3D Scanner
Creality CR Ferret Case geöffnet - Scanner Einheit
Creality 3D Scanner Case

Der Lieferumfang des Creality CR Scan Ferret

  • CR Scan Ferret Scannereinheit
  • Handgriff mit Standfuß & Powerbank
  • Smartphone Clip
  • Hotshoe Winkel
  • Usb C Kabel für die Smartphone & Einheit
  • PC USB Kabel
  • Case

Die App & Software

Hier starte ich direkte mit dem ersten Punkt, welche die Kritiker zum Release als Kritikpunkt genommen haben, die App sei nicht im Playstore auf Google verfügbar, das ist sie mittlerweile. Dazu hatte ich einfach nach der App Creality Scan gesucht.

Die Desktopanwendung habe ich mir von Creality selbst heruntergeladen. Diese begrüßte mich gleich auch mit einigen Tipps zum Scannnen von verschiedenen Oberflächen. Beispielsweise, dass metallische Oberflächen am besten mit einem Spray* vorbehandelt werden sollten, damit die Oberfläche etwas matter wird. Ebenfalls wurde ich noch auf die Verwendung von Kreuzen bzw. Reflektorstickern zu arbeiten um flache, solide Objekte besser scannen zu können. Nach dem Anschließen des CR Ferret wurde ich bei der geöffneten Software darauf hingewiesen, dass die Firmware des Ferret nicht aktuell ist, also habe ich dann direkt auf derselben Seite der Creality Software die aktuellste Firmware heruntergeladen und diese einfach installiert. Creality bietet auch eine eigene Youtube Playlist, in der sie eine Anleitungen zur Anwendung des Scanners bietet.

Die Technologie des Scanners

Der 3D Scanner arbeitet über Infrarot und kann auch die Farben des gescannten Objekt aufnehmen, um diese Informationen später im 3D Modell darzustellen. Das kann teilweise sehr hilfreich sein, beispielsweise in der Medizin, um Druckstellen durch Rötungen festzustellen. Gleiches kann man auch bei bestimmten Abrieben/Reibungen dann so festzustellen.

Das 3D Scannen mit dem Ferret

Bevor man anfängt zu scannen ist es wichtig die Plastikfolie zu entfernen, wer sich denkt, diese ist ein guter Schutz, der wird schnell feststellen, dass es sich nicht scannen lässt, da das Plastik die Infrarotstrahlung teilt und dadurch kann der Scanner die Daten nicht mehr richtig zuordnen bzw. in das Mesh hinzufügen. Wenn man es entfernt hat und sein erstes Modell dann scant, lässt sich die Datenwolke / Punktwolke dann optimieren und recht einfach zusammensetzen und auch kleinere Löcher ausbesseren. Etwas friemelig ist dann aber das Abschneiden von Teilen, die er drumherum schweben hat, denn es gibt keine Option, das Modell in jede Richtung einmal schnell auszurichten, wie du es vielleicht aus Cura gewohnt bist. So dauert es etwas, bis du das Modell in der Richtung ausgerichtet hast, in der du gerade es gerade abschneiden kannst. Das wäre durchaus ein Verbesserungswunsch das man dem Objekt einen virtuellen Boden verleiht um es auch später im Slicer Cura nicht mehr drehen zu müssen.

Die Verwendung eines elektronischen Drehtellers kann ich nicht empfehlen, da verliert der Scanner recht schnell sein Tracking und findet es nicht wieder bei runden Objekten, zumindest bei der Bluetooth-Box und dem Objektiv, was ich getestet habe. Ich denke das es eventuell an der Geschwindigkeit der Drehplatte liegt, ich hatte diese bis jetzt auch noch nicht mit Trackingpoints versehen. Ich denke, wenn man hier eine Tortenplatte nutzt als Drehteller ist dieser eher. Aber entgegen der Tests einiger Youtuber mit einer älteren Softwareversion konnten die Platte immer nur mit aufzuzeichnen, bei der von mir verwendeten Version, ist diese zumindest nicht mehr erkannt bzw. automatisch herausgerechnet. Aber den Youtubern halfen auch keine Trackingpoints auf den Platten.

Gerade wenn es um das Drehen im 3D Raum geht, ist es sehr Tricky, mit dem Scanner bzw. der Software fällt es schwer das Modell weiterzuverfolgen. Dabei ist die Geschwindigkeit des Scanvorgangs nicht das Problem. Ich habe mich im Test darauf fokussiert, das Ganze über den PC zu testen, das Modell zusammen zurechnen dauert seine Zeit, aber mit meinem Rechner ist es innerhalb von 5-10 Minuten je Schritt optimiert. Bei mir hat es sich gezeigt das kleine Objekte wirklich nicht gut gescannt werden können und das eher alles über 10cm gut gescannt werden kann.

3D Scan vom CR Ferret in Cura

Ich habe die Büste jetzt mal als Beispiel in Anschluss noch in den Slicer geworfen, bei dieser Büste habe ich vorher noch in der CR Scan Software mir den unteren Teil Abschnitten, weil dort ein größeren Loch an einer Schulter war, das hätte man mit dem Meshmixer lösen können, aber für den Test war dies nicht notwendig. Dadurch fehlte dann am Objekt der Boden und ich habe die Statue eben etwas in den Boden versetzt so lässt es sich drucken. Auffällig sind die ganzen Polygone an der Oberfläche, aber das Netz ist sehr fein und detailliert.

3D Körperscan

Wer ein Gesicht scannt, der wird bei der Behaarung an ein Problem stoßen, zumindest wenn es um die Details geht, kommt es gerade dort zu ein paar fehlenden Informationen. Vielleicht hilft es auch hier, die Belichtung noch einmal zu verbessern. Dennoch ist der Scan für einen Körper Scan vollkommen okay und kann danach dann auch gut als Referenz verwendet werden um beispielsweise Modelle für das Cosplay anzupassen, ich würde dazu raten den Bart dafür ggf. zu entfernen. Wer vieles rund um seinen Kopf modellieren möchte, sollte dann für die Haare noch einmal mit einem Haarnetz arbeiten, eventuell trägt dies dann nicht so sehr auf bei dem Modell, bei langen Haaren bietet es sich an, diese auch zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden.

Umgang mit reflektierenden Oberflächen

Diese sollten am besten mattiert werden durch ein 3D Scanspray, dadurch lässt es sich dann besser scannen. Dies wurde ja auch beim Öffnen der Software erwähnt und das kann ich nur bestätigen.

Natürlich lebt auch dies dann von der Verwendung von einer guten Lichtquelle.

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3D Scan mit einem Ipad Pro

Der App Markt ist voll von Lösungen, für die Apple Geräte. Doch ich hab jetzt mal für mich Polycam entschieden, ich habe da jetzt ein paar Versuche mit gemacht und ich glaube, diese Apps sind allesamt nett, aber nicht geeignet für 3D Drucke würde ich jetzt sagen. Ich denke, um sich etwas in 3D anzusehen genügt es, aber ich empfand die Details eher als dürftig und man hat nicht die erdenklich vergleichbare Auflösung.

Für Montagen in Fotos und Co kann dieser Scan auch ausreichen, für einen 3D-Druck eher nein. Denn das Ipad produzierte in meinen Scans zu wenige detaillierte Polygone um einen nützlichen Scan zu erzielen. Es ist mehr ein Foto das versuchte drei Dimensionsl zu sein.

Hier punktet der Ferret für mich, denn er nimmt nicht den gesamten Raum auf und arbeitet nur innerhalb des Infrarot-Bereichs. Ein weiteres Contra Argument gegen die Verwendung von Apps spricht auch das Abo Modell, welches in diesen häufig zum Einsatz kommt.

Die Prozessorleistung und auch der RAM des Ipad Pro sind ausreichend, um schnell und zuverlässig die Programme auszuführen und auch das Zusammenfügen der Datei ermöglicht.

Technische Daten

Technologie NIR (Infrarot)
Minimale Scangröße 5cm x 5cm x 5cm
Bilder pro Sekunde 30fps
Tracking Optisches Tracking
Maximale Genauigkeit 0.16 mm
Farbscan unterstützt? Ja
Erfassungsrahmen 56cm x 82 cm
Abstand 15cm – 70cm

Pro & Contra für den CR Ferret

  • Unschlagbare Preisleistung
  • Schnelles Scannen
  • Software bekommt Support
  • Einfaches Software Interface
  • Kompaktes Gerät mit Case für Transport
  • Gute Details
  • Wenige Smartphones werden unterstützt
  • Tracking geht gerne verloren
  • Bild ist gerne sehr am Zittern, wenn man es mit der Hand führt
  • Nicht perfekt für kleine Objekte

Fazit

Ich denke, dieser Scanner ist auf dem richtigen Weg und bietet mit seiner Scangröße gerade eine Vielzahl an Möglichkeiten für das 3d Scannen für bspw. Animationen oder andere Dinge. Wenn man anfängt zu scannen, sollte man sich im Klaren sein, dass gerade viel Licht benötigt wird, um viele Objekte perfekt auszuleuchten, damit diese auch an den schwierigsten Stellen beleuchtet werden und korrekt gescannt werden können. Am besten verwendet man dazu eine starke externe Lichtquelle, die man immer etwas adaptieren kann, um das Modell auszuleuchten.

Wer vollständige Objekte scannen möchte, der sollte sich überlegen wie er diese scannt, am besten befestigt man das Objekt an einem Stab oder über eine Schnurkonstruktion an der Decke, so minimiert man das Risiko, dass der Scanner das Tracking verliert, es ist ähnlich zum Drehteller, nur das wir eben auch von unten scannen können. Was mich am Scannen stört ist, dass es eben sehr Shaky ist und das Bild dadurch eben etwas schwerfällt das Objekt immer innerhalb des Rahmens zu halten.

Ich denke, es bleibt hier besonders spannend auf die weiteren Softwareupdates von Creality zu warten, was diese noch weiter zu der Qualität des 3D Scans beitragen. Die interne Optimierung ist bereits recht akzeptabel und ich würde dennoch zu der Weiterverarbeitung in Meshmixer oder Blender raten.

Am Ende kann man sagen, dass dieser Scanner recht solide ist und man einiges an Übung braucht und die Ergebnisse mit der Zeit immer besser werden, bei dem Preis ist es durchaus den Versuch einmal Wert.

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Markus

Ich bin Markus: Programmierer, Geek und Gründer des ,,Make me a Maker“ Blogs! Ich absolvierte eine schulische Ausbildung als ITA (Informationstechnischer Assistent) und eine Ausbildung als Mediengestalter Digital & Print und bin jetzt als Webdesigner tätig.

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