Zum Thema 3D Drucke richtig weiterverarbeiten habe ich mir eine Expertin mit ins Boot geholt,…
Der Ender 3 Max Neo – Großer einsteigerfreundlicher Drucker?

Der Markt von 3D Druckern ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen und viele günstige China 3D Drucker überfluten den Markt, auch hier ist Creality einer der Marken, die sicherlich eines der größten Produktpaletten, bietet die, man sich so vorstellen kann. Schnell kann man durch die verschiedenen Ansätze der Hersteller den Überblick bei der Kaufentscheidung treffen. Manchmal scheitert es auch an einfachen Übersetzungsfehlern. Deswegen versuche ich dir in diesem Beitrag einmal den Creality Ender 3 Max Neo näherzubringen und ihn auch gegen vergleichbare Modelle anderer Marken zu stellen, um dir so eine transparente Übersicht zu bieten.
Der Ender 3 Max Neo 3D Drucker
Der Drucker wurde mir von Geekbuying für einen Test zur Verfügung gestellt, es wird dabei aber kein Einfluss auf meine Meinung oder meine Äußerungen genommen. Nachfolgend habe ich den Drucker also auf Herz und Nieren für dich getestet.
Features im Überblick
- Auto Leveling – Metallspitze, 25 Punkte
- Filament Sensor
- Leise Stepper Treiber
- 32 Bit Motherboard
- Dual Z Achsen Synchronisierung
- LED am Hotend
- Vollmetall Extruder
- Resume Printing, weiterdrucken nach einem Stromausfall
- Spannriemen können festgezogen werden
- Werkzeugschublade
Aufbau des Ender 3 Neo Max
Es muss beim Aufbau des Druckers nicht viele Dinge gemacht werden, einfach die 4 Schrauben an den Seiten festziehen und die Kabel wie in der Anleitung beschrieben anstecken. Die Riemen des Druckers können an jeder Achse nachgespannt werden, dafür einfach das Rad mit dem Uhrzeigersinn drehen.








Erster Testlauf
Nachdem ich das Autoleveling im kalten Zustand nach dem Entfernen der Folie eingestellt habe, hat dies mit dem ersten Druck zu einem fehlerhaften Ergebnis geführt, das ist natürlich nicht so hilfreich für einen Anfänger, der vielleicht denkt: Gut ich drücke das und kann dann Drucken. Daraufhin dann erst einmal angefangen, das manuelle Leveln mit einem Blatt Papier angefangen. Dafür habe ich jetzt den Drucker erst einmal in die Autohome Stellung gefahren und dann muss die Z-Achse noch um 10mm auf 0 runtergefahren werden. Danach solltest du schauen, ob der 0. Punkt der Z-Achse auch auf „0“ sitzt, dafür heizt du am besten erst einmal den Drucker auf die Drucktemperatur vor, da Metall sich bei Wärme bekanntlich ausdehnen. Wenn du nun den Z Punkt neu einstellst, achte darauf, dass dein Papier sich nur noch leicht bewegt bzw. die Nozzle an dem Papier kratzt. Ich habe meinen auf einen Wert von -2,05mm eingestellt. Danach deaktiviere ich die Steppermotoren und gehe in die Ecken und fange an diese auszuleveln. Im nächsten Schritt habe ich dann in Cura ein Bedleveling Testfeld mit 9 Feldern gesliced und den Drucker noch einmal eingestellt.
Wenn man nun den Drucker Preheated dann ist dies innerhalb von 2 – 3 Minuten erledigt und der Druck kann gestartet werden, verlässt man den Raum bekommt man auch fast nicht mit, dass der Drucker mit dem Druck des gewählten Modells gestartet hat. Das verdankt der Drucker den sehr leisen Steppertreibern welche am 32 Bit Motherboard festgelötet sind. Die einzige wirklich „laute“ Komponente sind die verbauten Lüfter am Hotend.
Calibrierung & Tests

Ich nutze das Cura Plugin: Calibration Shapes. Dieses beinhaltet einige der wichtigen Basictests, auf die ich den Drucker auf seine Qualitäten testen kann. Doch bevor ich alle weiteren Testdrucke drucke, habe ich das auf der SD Karte enthaltene Modell den Hasen (White Rabbit, hehe wegen des weißen Filaments). Dieser Druck dauerte einige Zeit, das Ergebnis war wirklich überzeugend, es war jetzt kein sonderlich großes Modell, aber die Druckqualität hat eine vollkommen zufriedenstellende Qualität. Es hat keinen Versatz und eine vielleicht nicht gut positionierte Z-Naht. Die Haftung des Glascarbon Bettes war wie zu erwarten sehr gut und das kann Fluch und Segen zugleich sein. Teilweise muss man das Druckbett erst vollständig erkalten lassen, damit das Modell sich einfach von der Druckplatte lösen lässt.
Im Anschluss habe ich nun den Überhang getestet und hier schafft der Drucker: 47-50° bevor man sicher eine Stütze benötigt, da der Qualitätsverlust zu groß wird. Nun ist der Druck auf dem Display des Druckers nicht angezeigt als Vorschau. Um dies zu lösen, benötigt man in Cura kein weiteres Plugin, sondern muss in den Einstellungen etwas anpassen:
- Erweiterungen
- Nachbearbeitung
- G-Code ändern
- Ein Skript hinzufügen klicken
- Create Jpeg Thumbnail anwählen
Stelle hier nun zwei Thumbnail größen ein: 48 x 48px und dann noch ein weiteres Thumbnail mit der Größe: 200 x 200px.









Der erste Test für die Bauraumhöhe war dann eine Vase, da diese nicht sonderlich viel Material verbraucht und relativ schnell sich drucken lässt. Während ich nun immer wieder die SD Karte unter dem Heizbett rausgeholt habe, in dem ich eben jedes Mal das Bett zurückschieben musste, hatte mich im Wesentlichen genervt, dies lässt sich aber einfach durch das Verwenden von einem Printserver wie Ocotoprint aufheben. Das ist jetzt kein Kritikpunkt, an dem es für eine Kaufentscheidung scheitern sollte, es stört mich wahrscheinlich auch nur da ich ihn gerade an einer provisorischen Position stehen habe.
Als weiteren Test für die Qualität habe ich den Drucker noch eine Maoi Statur drucken lassen, welche nun 16 Std gedruckt hat. Die Qualität ist wirklich Herausragend, es enthält sehr viele Details. auch die Überhänge sind sehr gut gelungen und weisen keine groben Fehler auf.
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Temperatur Druckbett
Im Gegensatz zu meinem letzten Test des Artillery Genius Pro ist das große Druckbett des Creality 3d Ender 3 Max Neo ist deutlich gleichmäßiger und weicht um knapp 5°C an der Außenkante ab.
Technische Daten des Creality Ender 3 Max Neo
Technologie | Fused Filament Fabrication |
Extruder Typ | Direct Extruder (Titan) |
Nozzle Typ | Creality M6 MK8* / MK-ST |
Druckgröße | 300 x 300 x 320 mm |
Schichthöhe | 0.1 – 0.35 mm |
Nozzle Durchmesser | 0.4 mm |
Filament Durchmesser | 1.75 mm |
Druckgeschwindigkeit | 120 mm/s |
Bewegungsgeschwindigkeit | 150 mm/s |
Unterstützte Filamente | PLA, ABS, WOOD, PETG, (TPU) |
Max. Hotend Temperatur | 260°C |
Max. Heatbed Temperatur | 100°C |
Druckergröße | 516 x 582 x 590 mm |
Vergleich mit anderen 3D Druckern
Zum Creality CR-10s
In der Vergangenheit konnte ich bereits verschiedene Drucker testen, so auch in der Vergangenheit den Creality CR-10s, man merkt das der Drucker hier im Wesentlichen einige Generationen zurückliegt. Gut dazu muss man sagen, das Creality gerne einen Drucker einfach mit ein bis zwei Upgrades als neues Modell veröffentlicht. Diese sind meistens auch aus verschiedenen Upgrades der Community gebildet. Ein Hoch auf uns Maker!
Aber woran merkt man nun die Unterschiede des Druckers?
- Qualität der Einstellräder
- Verarbeitung des Hotends
- Intuitiveres Steuerungssystem & kompaktes Netzteil
- hochwertiger Extruder
- Bessere Bauteile Kühlung, welche zwar noch Verbesserungen bedarf. Hinsichtlich Lautstärke, da dies das Lauteste am gesamten Drucker ist.
Natürlich hat der Creality CR-10S für seine Generation ein gutes Ergebnis abgeliefert, aber war an dem Drucker noch einiges zu korrigieren / upgraden, um die Qualität des Druckers an das anderer Modelle anzugleichen oder zu verbessern. Der Creality Ender-3 Max NEO hat nun ein 32 Bit Motherboard mit superleisen Steppertreibern (32-Bit-Silent-Motherboard) und einer sehr schnellen Druckgeschwindigkeit für ein nicht Volcano Hotend sind sehr beachtlich.
Zum Artillery Genius Pro
Natürlich ist der Vergleich nicht 100% fair, da der Artillery einen kleineren Bauraum hat, dennoch möchte ich das ganze einmal im Ansatz vergleichen. Der Ender-3 Max Neo verfügt über kein gutes Kabelmanagement wie es der Artillery tut, das Flachbandkabel ist hier sicherlich die saubere Lösung, welche aber anfällig ist für Ausfälle durch Kabelbruch. Nett ist hier sicherlich, dass er ein Touchdisplay verfügt, was aber wie bei den anderen Druckern meistens sloppy ist und auf dem Druckverfahren basiert. Er ist aber auch genauso ruhig wie es der Artillery Genius Pro ist, wobei hier das Druckbett wesentlich gleichmäßiger warm wird und so die Drucke eine deutlich bessere Haftung haben.
Mein Curaprofil zum Downloaden
Das waren die Einstellungen mit denen ich größten Teils den Test hier durchgeführt habe. Vielleicht ist das für dich eine Hilfe für einen einfachen Einstieg in die Cura Einstellungen deines Druckers
Cura Einstellungen für den Creality Ender 3 Max NeoPro & Contra des Creality Neo Max
- Micro-USB Anschluss
- Schnelles Handhaben des Interfaces
- Sehr gute Druckqualität von Haus aus
- Solider Preis
- Werkzeugfach
- Gute Auflösung des Displays
- Gummifüße zur Reduktion der Vibrationen
- Kommt von Werk mit einer Hotend Socke
- Nicht wesentlich mehr Features als der Ender-3 Max
- Im Verhältnis laute Lüfter
- Glasdruckbett
- Position des SD Karten Slots & USB Anschluss
Tipps für große 3D Drucke
- Stelle sicher das du nur die nötigste Menge an Füllung verwendest, bspw. Dekoration kann auch das Blitz / Lightning Infill genügen.
- Frage dich wie hoch muss die Schichtdecke sein, muss es 0.1mm sein oder kann es auch 0.2mm oder 0.3mm haben, damit die Druckzeit kürzer ist.
- Prüfe dein Leveling um eine gute Haftung zu gewährleisten.
Fazit
Der Drucker produziert sehr gute Ergebnisse, für einen Drucker der diese Größe bietet ist das von Haus aus nicht direkt zu erwarten. Ich war überrascht, wie gut das erste Ergebnis, der weiße Hase gedruckt wurde. Der Drucker ist sicherlich nicht der schnellste seiner Zeit und kommt nicht auf die schwindelerregenden mm/s des 3D Druckers von Anker den Ankermake M5. Er zählt hier eher zum soliden Mittelfeld. Bietet aber verschiedene Dinge, die Ihn einfach angenehm im Handling machen wie das Werkzeugfach, ich verlege oft einfach immer mein Werkzeug wie den Imbus oder der Knipex. Ich finde es recht angenehm, dass der Drucker dich nicht die ganze Zeit an jeder Ecke anpiept und das Display gut zu lesen ist, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist, da diese etwas blurry an den Außenkanten sein kann. In den Anfänger des aufstrebenden 3D Drucker Marktes für DIY & Hobby lag der Preis noch selbst für einen Anycubic i3 Mega bei um die 350-400€, welcher nicht im Geringsten diese Qualität und Ausstattung von Haus aus mitbrachte.
Gute gefällt mir die Klammern welche das Glassbett halten, wenn diese weggeklappt werden kann das Bett ganz einfach und schnell getauscht werden. Der Stromausfall Test hat ebenfalls funktioniert und der Drucker führt nach dem Stromabschalten nach einer manuellen Freigabe den Druck weiter aus, dabei ist es logisch, dass es zu Qualitätsverlusten kommt, da die Nozzle wieder aufheizen muss und die Wärmeabstrahlung sich auf das Produkt, welches man gerade am Drucken ist aus. Auch ist es egal welche Nozzles man an dem Drucker verwendet solange es welche mit M6 gewinde sind. Man muss eben entsprechend den Z-Null-Punkt neukalibrieren und so kann man dann eben auch jede andere Nozzle an seinem 3D Drucker verwenden.
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Wenn du auf der Suche nach deinem ersten Großraum 3D Drucker bist bspw. für Cosplay Props, kann dieser Drucker dir sicherlich sehr gute Dienste leisten und den Schleifaufwand minimieren, da du mit 0.2mm Schichthöhe anch wie vor starke Ergebnisse Erhälst und auch eine sehr angenehme Überhangfähigkeit hast, welche einiges an Filament spart.
Ich werde den 3D Drucker in einem weiteren Test mit dem Sonic Pad ausstatten und somit die Firmware überschreiben, mit Clipper und wir werden dann einmal schauen, was der Drucker so schafft & wie groß der Unterschied am Ende des Tages ist.
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