Kurz Vorweg, einen direkten Vergleich der Drucker kann man meiner Meinung nach nicht direkt machen,…
Elegoo Mars oder Anycubic Photon, günstige Resinharz Drucker im Vergleich
erstellt am: 20.08.2019 | von: Markus | Kategorie(n): Für Anfänger
Resin Harz Drucker sind momentan der „heiße Scheiß“, wenn es um die 3D Druck Technologie geht, doch wieso ist das so? Ihre Qualität ist herausragend, denn Sie drucken nicht Schicht bei Schicht durch eine Achse die sich hin und her bewegt und dabei eine Schicht aufträgt, sondern Sie belichten eine Schicht gleichzeitig und lässt das Resin an den Stellen hart werden. Drucke mit Resin Harz sind momentan noch meist sehr klein, erfreuen sich aber einer wachsenden Beliebtheit, denn sie hinterlassen keine Rillen wie es z.B. beim Anycubic i3 Mega oder Creality Ender 3 der Fall wäre.
Es soll hier heute um den Vergleich der 3 Populärsten Drucker gehen, denn alle drei Drucker sind relativ identisch, aber ich möchte dir die Technischen Unterschiede gerne einmal aufzeigen. Lange Zeit waren die 3D Drucker mit dem Resin Harz verfahren zu teuer, doch mittlerweile kosten diese nur noch ca. 200-500€ je nach dem welches Model du dir anschaffen möchtest. Es gibt natürlich auch noch teurere Modelle die dann mit dem SLA verfahren arbeiten.
Die hier vorgestellten Drucker führen ein Kopf an Kopf rennen um die Krone auf dem Markt der günstigen Desktop DLP Printer. Beide Hersteller sind momentan stark in der Entwicklung von günstigen Druckern.
Es kann auf dich so wirken, als würde ich teilweise den Drucker etwas schlecht reden, aber ich möchte dich nur auch über die Gefahren aufklären, denn ich will nicht verantworten, wenn du dir nicht im klaren bist, was es auch für Schattenseiten gibt.
FDM verfahren vs. SLA Druck
Wer gerade neu im Thema ist der kennt evtl. noch nicht den Unterschied zwischen SLA 3D Druck und dem herkömmlichen FDM 3D Druck. Beim SLA verfahren wird das flüssige Resin gehärtet durch punktuell genaues belichten des Harzes am Druck. Ein Druck dauert hier meist länger als ein Druck mit einem FDM Printer, da der FDM Printer einfach Schicht für Schicht wie bei einer Spagetti aufträgt.
Das ist auch der wesentliche Unterschied, den man auch Optisch bemerkt, da ein SLA / DLP Drucker das Objekt aus dem Harz zieht und der FDM Drucker jede Schicht neu aufträgt auf einer beheizten Platte.
Resin Harz Drucker sind Gesundheitsschädlich, durch Dämpfe die beim Druckprozess freigesetzt werden, können die Atemwege angegriffen werden, ebenfalls müssen die Drucker um Ihre maximale Stabilität zu erhalten muss der Druck in Isopropanol abgespült werden, sowie nachgehärtet werden mit UV Licht. Nicht zu vergessen, ist das beim SLA Drucker das Harz nicht einfach weggeworfen werden darf, da dieses Umweltschädlich ist und weder in den normalen Haushaltsmüll noch in den Abfluss gehört!
Formlabs, ein premium Hersteller für SLA Drucker, hat dieses sehr schöne kurze Video zum Thema SLA Druck und wie dieser Praktisch funktioniert erstellt:
FDM Drucker sind Anfänger freundliche 3D Drucker, die relativ einfache Technik ist daher auch meist gut zu Warten, denn wer diese Technik einmal genauer betrachtet, der hat ein Problem meist schon durch optische Analyse gesehen, dies ist bei einem DLP Drucker Drucker nicht ohne weiteres möglich, da der Druck über ein LCD Display funktioniert. Beim Auftragen der Schichten wird im FDM verfahren eine Metallnase auf ca. 210°C erhitzt je nach Kunststoff. Dies ermöglicht mit den Achsen einen viel größeren Bauraum, denn im Gegensatz zu einem Laser der Punkt genau eine bestimmte Leistung braucht ist hier der Heizkörper am Schiffchen welcher das Material verflüssigt und aufträgt.
Ein kurzes Zeitraffer wie 3D Druck im FDM verfahren aussieht zeige ich dir hier:
FDM Drucker im Überblick
- Mehr Auswahl in den Materialien im Hobbybereich
- leichtere Wartung
- Größerer Bauraum
- Schlechtere Qualität
- Umweltfreundlicher
- Schnellerer Druck
- Viel Spielraum für Modifikationen
- man sieht sofort ob der Druck haftet oder nicht
SLA / DLP Drucker im Überblick
- kleiner Bauraum
- beste Druckqualität die es momentan auf dem Markt gibt (stand 2019)
- schwieriger zu Warten
- Einfach einzurichten
- Umwelt belastend
- Kosten Intensiver, durch Materialien
- Gesundheitsschädlich
- Der Druck ist erst nach 2-3 Std ersichtlich ob er richtig haftet oder nicht
Für wen eignet sich ein Resin Harz Drucker (SLA-Drucker / DLP Drucker) besonders?
Ein SLA / DLP Drucker ist durch seine Qualität und Eigenschaften besonders gut für Leute geeignet, die einen hohen wert auf Qualität legen und Ihnen es dabei egal ist ob die Teile Groß und „Schwer“ am Ende sind. Vor allem Modellbauer und Brettspieler (Tabletop / PnP Spieler) können von einem 3D Drucker profitieren, denn mit ihm können sie schöne Objekte für Ihr Spiel oder Ihr Modell ausdrucken in einem Detailgrad, den sie vorher nicht erreichen konnten. Daher eignet sich das Verfahren perfekt für den Anspruchsvollen Drucker der oft viele feine Details benötigt.
Vor- und Nachteile des DLP Drucks & SLA Drucks
- Qualität gerade für Details und feine Strukturen
- Stromsparend
- Leise
- Günstige Anschaffung
- wenige Einstellungen im Slicer
- 3D Objekt auf dem Drucker in der Vorschau
- Weniger Fehler anfällig als FDM Verfahren
- Lagerung von Filament / Material recht schwierig
- Umwelt- & Gesundheitsschädlich
- keine Infill Optionen
Elegoo Mars oder Anycubic Photon?
Savety first! SLA & DLP Druck ist kein Kindergarten. Daher beachte folgende Dinge immer:
- Trage immer eine Atemschutzmaske solange flüssiges Resin im Spiel ist.
- Trage immer eine Sicherheitsbrille um spritzer des Harz nicht in deine Augen kommen zu lassen.
- Trage immer Handschuhe, wenn du das Harz von der Platte löst.
Mars und Photon sind keine SLA Drucker!
Ich habe oben erklärt wie SLA Druck funktioniert, um dir zu zeigen wie das Optische System funktioniert, da man das ein wenig besser erklären kann. Der wesentliche Unterschied ist das beim DLP Druck, ein Display mit einer hohen Auflösung das Harz härtet. Der Laser verwendet dabei ebenfalls eine andere Technologie als ein Display Drucker, die DLP Technologie härtet Pixel per Pixel, während das SLA verfahren über einen Laser das Druckobjekt mit einem Voxel aushärtet.
Ein Interessanter Beitrag zum Vergleich von DLP & SLA Druck bietet der Artikel von Formlabs:
SLA oder DLP DruckAlle drei Drucker verwenden, das selbe Display und somit ist die Auflösung an sich bei allen Druckern gleich.
Die Hauptunterschiede liegen hier im Detail: Gehäuse, Belüftung, Z-Achse und dem Slicer.
Elegoo Mars im Detail
Der Elegoo Mars ist einer der günstigsten DLP Drucker auf dem Markt mit seinen knapp 250€ sagt er denn Kampf den Premium Modellen anderer Hersteller wie Formlabs an. Er verfügt über ein 60w Netzteil, somit ist der Drucker recht Stromsparend. Er verfügt über eine Auflösung von 0.047mm pro Schicht, dies ist sehr bemerkenswert, doch ist der Hauptunterschied zw. dem Anycubic Photon und dem Elegoo Mars Resin Drucker das Gehäuse.
Der Elegoo Mars verfügt über ein Abnehmbares Schutzglas, welches den Drucker vor Staub schützen soll, dadurch das dieses komplett abnehmbar ist, hast du mit den Drucker ein besseres Handling, du kannst leichter den Drucker füllen und das leveling ggf. besser kontrollieren, da du Rundum besser an den Drucker kommst.
Das Display des Elegoo Mars ist ein Farb Touchdisplay, mit einer Größe von 3,5 Zoll, dieses ist zum Anycubic Photon 0,7 Zoll größer.
Technische Daten
| Bauraum (Druckgröße) | 120 x 68 x 155mm |
| XY DPI | 47 µm (2560*1440) |
| Z Achsen Abweichung | 1.25 µm |
| Max. Druckgeschwindigkeit | 20 mm/h |
| Auflösung | 25 ~ 100 µm |
| Druckmaterial | Lichtempfindliches Resin (405nm) |
| Lichtart | Diffusion |
Zubehör für den Elegeoo
- 4 weitere Behälter für Resinharz*
- FEP Ersatzfolien*, falls dir die Folie des Behälters zerkratzt, oder zu stark verschmutzt.
Elegoo Mars Pro im Detail
Der Elegoo Mars Pro, soll im November 2019 noch auf den US-Markt kommen und bringt ein paar wesentliche Veränderungen mit sich, wie die veränderte UV Belichtungstechnologie. Hier setzt Elegoo nun wie der Anycubic Photon Pro auf eine LED Matrix. Weitere Änderungen am Elegoo Mars Pro sind, ein neuer Luftfilter, so wie eine optimierte Druckplatte.
Ebenso wird die Slicingsoftware des Mars Pro geupgraded. Die nächste Innovation am Drucker ist die neue Befestigung der Trägerplatte, dies soll das Leveling über eine längere Zeit verbessern.
Wer hat den USB Slot vermisst? Der findet diese nun an der Vorderseite! Neben der optimierten Befestigung der Trägerplatte hat Elegoo dem Mars Pro auch eine Optimierung der Z-Achse spendiert, diese soll leiser und stabiler laufen als beim Vorgänger Modell.
Der Mars Pro wird in den US-Markt für einen Preis von 299$ einsteigen, leider ist noch kein Datum bekannt für die Veröffentlichung auf dem Deutschen-Markt.
Elegoo Mars Pro auf Amazon*Erhältlich ist er auch bei 3djake:
Technische Daten
| Bauraum (Druckgröße) | 120 x 68 x 155mm |
| XY DPI | 47 µm (2560*1440) |
| Z Achsen Abweichung | 1.25 µm |
| Max. Druckgeschwindigkeit | 24 mm/h |
| Auflösung | 25 ~ 100 µm |
| Druckmaterial | Lichtempfindliches Resin (405nm) |
| Lichtart | Matrix |
Anycubic Photon im Detail
Der Anycubic Photon platziert sich auf Amazon mit einem Preis von ca. 300€, er hat im wesentlichen keinen Unterschied zum Elegoo Mars, da beide die selbe Auflösung haben und auch die Bauweise sich bis auf den abnehmbaren Deckel beim Elegoo Mars nicht wirklich unterscheiden. Dennoch kann man bei Anycubic sich auf einen super freundlichen und hilfsbereiten Support freuen. Ein anderer Aspekt der den Photon vom Mars unterscheidet ist des 0,7 Zoll kleinere Display welches somit 2,8 Zoll misst.
Der Photon kommt beim Aufbau je nach Geschick auf eine Aufbauzeit von ca. 30min. Er kommt nicht direkt als Plug-n-Play Drucker, aber das macht ja auch nichts, denn wer sich dieses Hobby teilt, der bastelt doch auch gerne mal. hehe.
Photon Zero TestTechnische Daten
| Bauraum (Druckgröße) | 115 x 65 x 155mm |
| XY DPI | 47 µm (2560*1440) |
| Z Achsen Abweichung | 1.25 µm |
| Max. Druckgeschwindigkeit | 20 mm/h |
| Auflösung | 25 ~ 100 µm |
| Druckmaterial | Lichtempfindliches Resin (405nm) |
| Lichtart | Diffusion |
Anycubic Photon S im Detail
Der Unterschied des Photon S zum Anycubic Photon, ist im wesentlichen in 4 Hauptunterschiede zu unterteilen:
- Achsenführung, die beim Anycubic Photon S auf einer Dual Achse basiert, dadurch ist die Achse stabiler als beim Photon.
- verbessertes Display zum belichten.
- Das Druckbett, ist gebürstetes Aluminium um eine bessere Haftung zu gewährleisten, als beim Photon o. Elegoo Mars.
- Luftreinigungs System, dieses soll die Dünste des Resinharzes filtern, aber ich glaube da nicht so recht dran.
Der Photon S hat durch die Optimierungen einen minimal höheren Stromverbrauch von 10W, somit verbraucht er 50W und er kann in der Höhe mehr drucken, als der Anycubic Photon. Nun muss jeder für sich selber wissen, ob es Ihm Wert ist fast den 1,5x Preis den Drucker zu kaufen.
Es kam in letzter Zeit häufiger zu unebenen Trägerplatten bei dem Photon-S. Ich habe aber erfahren, das du bei einer unebenen Trägerplatte den Drucker von Anycubic selbst umtauschen kannst.
Technische Daten
| Bauraum (Druckgröße) | 115 x 65 x 165mm |
| XY DPI | 47 µm (2560*1440) |
| Z Achsen Abweichung | 1.25 µm |
| Max. Druckgeschwindigkeit | 20 mm/h |
| Auflösung | 25 ~ 100 µm |
| Druckmaterial | Lichtempfindliches Resin (405nm) |
| Lichtart | Matrix |
Fazit
Wer gerne etwas sparen möchte und vom DLP verfahren profitieren will, der sollte sich den Elegoo Mars ansehen und wird damit auf jeden Fall glücklich werden, ich selber kann kein Feedback zum Customer Support von Elegoo geben, aber der Support von Anycubic ist sehr Hilfsbereit und stellt beim I3 Mega bereits schnellen Support innerhalb der Garantie, ohne zusätzliche kosten. Der Elegoo hat hier einen minimal größeren Druckraum, aber er kann einige Millimeter mehr in der Höhe drucken. Wenn du bereit bist mehr Geld zu investieren, dann kannst du dir auch den Photon -S ansehen, der Drucker hat einige Vorteile gegen über den anderen beiden Druckern, doch dies lässt sich Anycubic bezahlen, zurecht.
Zu dem verwenden beide Drucker auch die selbe Firmware ChiTu, daher unterscheiden die Drucker sich auch in diesem Aspekt nicht.
Elegoo Mars auf Amazon* Anycubic Photon auf Amazon* Anycubic Photon S auf Amazon*Lass mich gerne in den Kommentaren wissen wie deine Erfahrung mit dem Drucker sind und ob dir der Beitrag gefallen hat, bzw. was dir nicht gefallen hat.
Das benötigst du für die Nachbearbeitung
- Isopropanol*
- UV Lampe* oder ein Strahler*
Schutzkleidung die du haben solltest
- Atemschutzmaske*
- Handschuhe
- Schutzbrille*
8 Kommentare in “Elegoo Mars oder Anycubic Photon, günstige Resinharz Drucker im Vergleich”
Ich hab Erfahrungen mit dem Elegoo Mars und dem Support dazu machen können:
Der erste Druck sorgte dafür, dass die FEP Folie riss.
In einer dreistündigen Operation ochste ich eine Ersatzfolie rein.
Dann wandte ich mich an den Support und bat um Hilfe.
Deren Antworten:
„Level mal neu, dann probier dies“, „Level mal neu, dann probier das“, „Level mal neu, dann probier jenes“ und so weiter und so fort.
Resultate der Zwischenschritte: von „keine Änderung“ bis zu „drucker Druckt nicht mehr“ war alles drin – das letzte „Level mal neu und probier das“ führte dazu, dass die FEP Folie erneut riss.
Fazit: NIE WIEDER ELEGOO!
Hallo Kai,
danke für dein Feedback!
Ich hoffe du hast dir den Drucker damit nicht versaut, oder konntest ihn in der Rückgabezeit noch zurückgeben.
Gruß
Markus
… vielen Dank für die Vergleiche!
Erste Frage:
Was ist nun der Unterschied in der Lichtart zwischen Diffusion und Matrix?
Zweite Frage:
Nun gab es Berichte darüber, dass der Elegoo bei seinen ersten ~20 Schichten nicht präzise sei und die Firma daher empfohlen hätte, man solle alles auf Stützen bauen…
Anscheinend ist dafür die Gummilagerung des Motors (Z-Achse) verantwortlich?
Was weißt Du darüber? und: sind die Drucker dabei identisch?
Hallo Jan,
danke für dein Feedback.
Zu deiner ersten Frage:
Bei einem Matrix Display erreichst du eine höhere Präzision, da die Belichtung präziser gesteuert wird, als bei der Diffusion, das kannst du dir so vorstellen, als das bei der Diffusion, dass das Licht durch ein Raster fällt aber gleichzeitig etwas gestreut wird. Dadurch können die Dots etwas größer werden, aber es entsteht gleichzeitig ein Streulicht. Die Technologie ist auch nicht neu, wenn du im Bereich der TV Technik schaust, wird diese Art von Diffusion verstärkt eingesetzt. Da du so weniger LEDs benötigst um ein volles Bild zu erzielen. Diese Diffusionsfolien sind sehr spannend und können sogar in China bestellt werden.
zu deiner zweiten Frage, dies hatte ich bisher nicht gewusst, oder bemerkt. Es kann natürlich sein, das dies mit dem kommenden Elegoo Mars Pro, dann behoben werden. Ich werde mich mal schlau machen.
Welches Laserstreulicht soll denn beim Mars auftreten?
Hi, sorry das war ein Fehler. Ich war im Flow und hatte gerade das Verfahren vertauscht, natürlich tritt beim Mars kein Streulicht auf, da es sich um eine UV Belichtung handelt. Natürlich ist dies nur der Fall im SLA verfahren und nicht im DLP.
Mich würde ja mal ein Vergleich zum neuern „Photon S“ interessieren.
Hey vielen Dank für dein Feedback, ich werde das mir anschauen und ggf. dann erweitern!